Die Leitung steht – in der Familie.

Lapp Erfolgsstory. Risiken und Chancen managen. #DasIstMirWichtig

Die Strom- und Datenkabel von LAPP werden rund um die Welt in Industriemaschinen, Anlagen und Gebäuden verbaut. Der Stuttgarter Mittelständler setzt dabei auf engste Bande – über mehrere Generationen hinweg.

Wenn Algorithmen das Gehirn der vernetzten Welt sind, dann sind Kabel ihre Blutbahnen und Datenleitungen ihr Nervensystem. So sah das bereits Andreas Lapp zu seinen aktiven Zeiten als Vorstandschef des weltweit führenden Herstellers von „Verbindungslösungen“ mit über 40.000 unterschiedlichen Kabeln, Litzen, Leitungen und Zubehörteilen im Produktkatalog.

Geräuschloser Übergang an die nächste Generation.

Mit sorgfältig durchdachten Neubesetzungen bringt LAPP den Firmenübergang innerhalb der Familie Schritt für Schritt geräuschlos über die Bühne. Der mittelständische „Hidden Champion“ ist in Baden-Württemberg und im Markt der Verbindungstechnologie wahrlich kein Unbekannter. Mit einem weltweiten Umsatz von 1,86 Milliarden Euro pro Jahr und über 5.000 Mitarbeitenden, hat sich die Firma eine führende Position im globalen Kabelmarkt erobert. Die Straße in Stuttgart-Vaihingen, an der LAPP seinen Sitz hat, trägt den Namen von Oskar Lapp – dem Mitgründer und Ehemann von Ursula Ida Lapp, die beide inzwischen verstorben sind.

Andreas Lapp führte das schwäbische Familienunternehmen LAPP in der zweiten Generation mehr als drei Jahrzehnte lang. Seit 1. Oktober 2022 hat nun sein Neffe Matthias Lapp, zuvor CEO der U.I. Lapp GmbH und verantwortlich für Europa, den Nahen Osten, Afrika und Lateinamerika, den Vorstandsvorsitz der LAPP Gruppe übernommen.

Gleichzeitig wurde Katharina Lapp, die Tochter von Andreas Lapp, in den Aufsichtsrat berufen. Somit ist auch zukünftig je ein Familienmitglied im Vorstand und im Aufsichtsrat vertreten. Und LAPP bleibt, was es immer war: ein Familienunternehmen.

 

Von Kabelklassikern zu Nervenbahnen, die die Welt verbinden.

Die Technologien von LAPP werden etwa in Windkraftanlagen, e-Zapfsäulen, Industriemaschinen, Solarparks und Energienetzen verbaut. „Unsere Kund:innen fragen immer häufiger nach kompletten Lösungen, nicht nach einzelnen Komponenten. Sie wollen nicht das bestimmte Kabel, sondern wollen wissen, wie wir ihnen bei der Lösung ihres spezifischen Problems helfen können“, erklärt Geschäftsführer Matthias Lapp.
Gute Kabel brauchen digitale "Kundenversteher".

„Um weiter erfolgreich zu wachsen, braucht unser Familienunternehmen frischen Wind und starkes Unternehmertum“, so Matthias Lapp, der als frisch gebackener Vorsitzender des Vorstands mit neuen, mutigen Entwicklungen die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen will. Dazu zählen hohe Investitionen in die Digitalisierung, die Behauptung der Vorreiterrolle in neuen Technologien und Services sowie viel Kundenorientierung – zum Beispiel durch den Ausbau des digitalen Vertriebs.

Vom Hersteller zum Lösungsanbieter.

Kurze Lieferzeiten, Maßkonfektion und die Nähe zu Expert:innen sind schon immer die zentralen Versprechen von LAPP an seine Kund:innen. Das war schon das Credo von Andreas Lapp, der nach dem frühen Tode des Firmengründers Oskar 1987 mit 31 Jahren Führungsverantwortung im Unternehmen übernahm. Er trieb die globale Expansion voran. Das Ziel, das LAPP noch heute stark macht: die Lieferzeiten kurz und die Servicequalität vor Ort auf höchstem Level halten. 19 Fertigungsstätten, 41 Vertriebsgesellschaften und über 100 Vertretungen sind heute über den Globus verteilt. „Oft bemerken unsere Kund:innen erst während eines Projekts, dass ihnen eine bestimmte Verbindungslösung fehlt, um weiterbauen zu können. Dann müssen wir in der Lage sein, ihnen schnell zu helfen“, argumentiert Matthias Lapp.

Dass das leichter gesagt als getan ist, zeigt ein Blick in den Produktkatalog, der bei LAPP ganz bewusst auch immer noch in gedruckter Form produziert wird. Fast 1.200 Seiten umfasst der Wälzer, der alle zwei Jahre mit Beschreibungen abertausender Kabel und Steckverbindungen neu aufgelegt wird. Die Palette reicht von einfachen Kupferlitzen über komplexe Kabelstränge bis hin zu hochleistungsfähigen Glasfaserlösungen für den zuverlässigen Transport großer Datenmengen.

Auch aktive elektronische Elemente, sogenannte Switches, sind im Angebot. Hier arbeitet das Unternehmen eng mit langjährigen Partnern zusammen, um seinen Kund:innen den gewohnten Qualitätsstandard zu bieten. „Lieber gut zukaufen, als schlecht selber machen“ ist schon lange das uneitle Motto von LAPP. Es spiegelt einmal mehr die Lösungsorientierung und den Pragmatismus wider, der im Unternehmen herrscht.

Industrie 4.0 treibt das Wachstum weiter.

Apropos Datentransport – wer einen LAPP-Manager fragt, ob der Trend zu drahtlosen Lösungen, etwa durch den Start des 5G-Mobilfunkstandards, nicht die Grundlage des Geschäfts untergraben könnte, bekommt als Antwort ein entspanntes Lächeln. „Wir sind Anbieter von Verbindungslösungen und arbeiten technologieoffen, und wenn ein:e Kund:in das will, setzen wir auch Drahtlos-Lösungen um. In den meisten Fällen ist und bleibt ein Kabel aber die bessere Lösung, das spiegeln uns auch unsere Kund:innen zurück“, stellt Matthias Lapp fest. Denn erstens wird das Kabel für den Energie- und Stromtransport weiterhin unersetzlich bleiben. Und zweitens sind drahtlosen Technologien bei Übertragungsgeschwindigkeit und Sicherheit enge physikalische Grenzen gesetzt. Die Latenz, also der Zeitraum zwischen elektronischem Impuls und der folgenden Reaktion, ist bei Funkübertragungen nun einmal länger als bei Kabelverbindungen. Davon kann ein Leben abhängen – etwa, wenn der Not-Stopp eines Roboterarms in der Fertigung verzögerungsfrei auslösen muss.

Indirekt treiben die Fortschritte in der drahtlosen Technik sogar die Geschäfte mit Kabeln an. Wo drahtlos vernetzt wird, werden auch Kabel gebraucht. „Der Trend zur vollvernetzten Fertigung und Industrie 4.0 hilft uns sehr, denn er bedeutet mehr Verbindungen und wir stellen Verbindungen her. Kabeltechnik und Wireless-Technologie stehen dabei nicht etwa in Konkurrenz zueinander, sondern verstärken sich sogar gegenseitig“, erklärt Matthias Lapp.

Der Markt für die in der Digitalisierung ganzer Industriezweige genutzten Ethernet-Lösungen – der Datenübertragung per Kabel – ist denn auch mit deutlich überproportionalen Zuwachsraten einer der Wachstumsmotoren des Unternehmens. „Das Kabel wird im Hinblick auf die Kosten über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts immer die günstigste und zuverlässigste Lösung bleiben“, ist Matthias Lapp überzeugt.

Kabelklassiker ÖLFLEX® trägt LAPP bis heute.

Im Produktangebot findet sich auch das ÖFLEX®-Kabel – eine für die Branche wegweisende Erfindung der Firmengründer Oskar und Ursula Ida Lapp. Der Ingenieur Oskar Lapp tüftelte 1957 die Idee aus, die einzelnen Adern des Kabels mit unterschiedlich eingefärbten Isolierungen zu versehen. Bis dahin waren sie vornehmlich schwarz und grau. Um an beiden Enden von Schläuchen und Kabelschächten die richtigen Enden zu identifizieren, mussten Monteur:innen die einzelnen Adern jeweils umständlich „durchklingeln“. LAPPs ÖFLEX®-Kabel – der Name steht für ölbeständig und flexibel – löste das Problem. Die erste industriell gefertigte Steuerleitung mit farbigen Adern war geboren und wurde weltweit zum Verkaufsschlager und einer der Grundsteine des heutigen Familienkonzerns.

Heute müssen Kabel indes weit mehr können: zum Beispiel durchhalten, wenn der Roboterarm einer Montagestraße in einem Automobilwerk zigtausendmal am Tag die gleiche Bewegung durchführt – und zwar über die gesamte Lebensdauer der Maschine. Dass sich dies nicht mit einfachen, bei solchen Belastungen vom Bruch bedrohten Kabeln in Baumarktqualität bewerkstelligen lässt, liegt auf der Hand. „Robotik ist die Königsdisziplin der Kabeltechnik“, erklärt Matthias Lapp. Die Spezialanfertigungen aus dem Hause LAPP halten auch extremen Belastungen stand, seien es Bewegungen, starke Temperaturschwankungen oder Kontakte mit aggressiven Stoffen.

Das Feuer bewahren – nicht die Asche anbeten.

Fortlaufende Produktverbesserung, Innovationen und marktfähige Ergebnisse sind für den schwäbischen Mittelständler unternehmerische Pflicht. Besonders im Fokus steht bei LAPP der Zukunftsmarkt der alternativen Energiequellen. Neben Verbindungslösungen für Photovoltaik und Wind entwickelt LAPP heute auch Kabel für nachhaltige Energiespeichersysteme, maßgeschneiderte Plug & Play-Lösungen für Brennstoffzellen sowie Kabelprodukte für die Wasserstoff-Technologie, die auch hohen Sicherheitsanforderungen zuverlässig standhalten müssen.

Den neuen – und alten – Ingenieursgeist im Hause LAPP symbolisiert kaum etwas mehr als die Firmenzentrale. Transparenz, Großzügigkeit, offene Architektur und lichtdurchflutete Räume sorgen für Kommunikation ohne Barrieren. Das ist ganz im Sinne der jungen Firmenlenker der dritten Generation. Agile Zusammenarbeit über Abteilungen und Standorte hinweg gehören für sie selbstverständlich dazu, wie auch eine Führungskultur, die Selbstverantwortung fördert und Mitarbeiter:innen ermuntert, ihre eigenen Ideen ein- und umzusetzen. Dies schlägt sich auch im jährlichen Stimmungsbarometer nieder, bei dem die Anzahl der überzeugten Mitarbeitenden kontinuierlich steigt.

Dieser Wandel vollzieht sich, wie in der Unternehmerfamilie Lapp vieles angepackt wird: schwäbisch unaufgeregt, mit effektivem Arbeitsethos und immer mit der Zukunft im Kopf. Denn auch die jüngste Unternehmergeneration Lapp weiß, was Matthias Lapp so ausdrückt: „Es ergibt keinen Sinn, die verbrannte Asche anzubeten. Wichtig ist, das Feuer am Brennen zu halten.”

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Die Technologien von LAPP werden etwa in Windkraftanlagen, e-Zapfsäulen, Industriemaschinen, Solarparks und Energienetzen verbaut. „Unsere Kunden fragen immer häufiger nach kompletten Lösungen, nicht nach einzelnen Komponenten. Sie wollen nicht das bestimmte Kabel, sondern wollen wissen, wie wir ihnen bei der Lösung ihres spezifischen Problems helfen können“, erklärt Geschäftsführer Matthias Lapp.
Think global, act local: Das ist die Basis, auf der LAPP und die HypoVereinsbank seit über 15 Jahren zusammenarbeiten. Denn mittelständische Unternehmen auf Wachstumskurs erwarten beides: Eine Bank, die weltweit aktiv ist und sie bei der Expansion in neue Märkte berät. Und der richtige Partner zuhause, der "weiß wie sie ticken" und dem sie vertrauen. Als Kapitalgeber und als Spezialisten für einen erfolgreichen Übergabeprozess des Unternehmens, um die Nachfolgefrage zu einem Erfolg für beide Generationen werden zu lassen.